Zehn Jahre nach Beuys Tod wendet sich ein Schüler mit einem Brief an seinen ehemaligen Lehrer. Im Mittelpunkt steht der innere Prozess der Loslösung, das Hadern mit der dominanten Lehrerfigur und mit der eigenen künstlerischen Identität.
Der Verfasser des Briefes wird Anfang der 70er-Jahre Beuys’ Schüler an der Düsseldorfer Kunstakademie. Nach dessen Entlassung gehört er zu der kleinen Schar loyaler Studenten, die in der "ehemaligen Klasse Beuys" ausharren bis zur endgültigen Auflösung vier Jahre später. Das tägliche Erleben Beuys in den ersten Semestern wird zur Offenbarung einer idealen künstlerischen Existenz.
Die Schilderung der Akademiesituation orientiert sich an der einschlägigen Beuys-Literatur sowie an zahlreichen Gesprächen, die der Autor Tibor Pataky mit ehemaligen Beuys-Schülern geführt hat. Die Ereignisse rund um die Figur des Briefschreibers, die frei erfunden ist, fügen sich als fiktive Erweiterung in den überlieferten historischen Rahmen ein.