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In dem Buch Echo – Ein Essay über Algorithmen und Begehren betrachtet die Autorin die heutige Gesellschaft durch die Linse des griechischen Mythos von Echo und Narziss. Die Geschichte: Die Bergnymphe Echo redet ununterbrochen. Sie lügt und plappert so viel, dass sie am Ende von Hera bestraft wird. Sie verliert die Fähigkeit, ihre eigenen Sätze zu bilden und kann nur noch wiederholen, was andere sagen. Echos große Liebe ist Narziss, der – nachdem er sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt – stirbt.
 
Lena Lindgren zeigt in ihrem Essay, dass dieses Märchen uns erkennen lässt, dass wir kollektiv den Bezug zur Realität verlieren, weil wir – genau wie Echo und Narziss – in eigens geschaffenen Räumen (der Echokammer und dem Spiegelsaal) gefangen sind.

Sie geht in ihrem Buch auf Themen wie Identitätspolitik, Kulturkriege, Narzissmus, Sucht und Begehren, Verschwörungstheorien und die brutalen Shitstorms in den sozialen Medien ein, und erklärt, wie alle das Ergebnis eines bestimmten Medienmechanismus sind. Diesen Mechanismus nennt sie »mimetische Algorithmen«. 
 
Lena Lindgren ist überzeugt, dass die Radikalisierung, die wir alle erleben, Ausdruck einer fehlgeleiteten Spiritualität ist. Wir sind getrieben von einem Bedürfnis nach »etwas Größerem«, dem Streben nach Liebe und einem Gefühl der Zugehörigkeit. In einem persönlichen und poetischen Stil hat die Autorin eine »Theorie« darüber aufgestellt, warum die Welt einen Umbruch erlebt, und warum wir diesen nicht unbeschadet oder unberührt überstehen.
 

Lena Lindgren
Echo
Ein Essay über Algorithmen und Begehren

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Kommode Verlag
Erscheinungsdatum Februar 2024
215 Seiten, 11×18 CM
Hardcover, Fadenheftung, Lesebändchen
ISBN 978-3-905574-20-3
EUR 26.00

Aus dem Norwegischen von Andreas Donat