Tereza verliert vom einen auf den anderen Tag ihre Haare. Erst sind es nur kleine, runde Flecken, dann fallen die Haare in großen Büscheln aus. Ihr Aussehen ändert sich rapide, sie erkennt sich im Spiegel kaum wieder und traut sich nur noch mit Kopftuch auf die Straße. Der Arztbesuch bringt schnell Klarheit: Sie leidet unter Alopezie, krankhaftem Haarausfall. Für Tereza steht eine lange Reise an, um mit ihrer Krankheit und ihrem neuen Aussehen klarzukommen.
Die Autorin Tereza Drahoňovská, die selbst mit Alopezie lebt (einer Krankheit, an der allein in Deutschland 1,5 Millionen Männer und 500 000 Frauen leiden), hat sich mit der Illustratorin Štěpánka Jislová zusammengetan, um ihre Geschichte zu erzählen. Dabei ist eine informative und zugleich unterhaltsame und leicht zugängliche Graphic Novel entstanden, die die ehrlichen Beschreibungen der Hauptfigur durch einfallsreiche und ausdrucksstarke Illustrationen ergänzt.
Die Geschichte folgt den Spuren von Álvaro, einem jungen, begabten mexikanischen Informatik-Lehrer. Als Überlebender des Massakers von Iguala im Jahr 2014 flieht Álvaro, getrieben von seinem Überlebensinstinkt, zur amerikanischen Grenze. Dort gerät er in die Fänge eines Apostels des Transhumanismus aus dem Silicon Valley und riskiert in der Folge sein Leben. Erst die Begegnung mit einer französischen Biologin vermag ihm wieder Kraft zu geben, trotzdem bleibt der Ausgang ungewiss …
Pierre Ducrozet verknüpft die Hacker von Anonymous mit den Transhumanisten des Silicon Valleys, Stammzellenforschung mit Hiroshima und
Google mit LSD. Und den Körper mit der Unendlichkeit.
Der Roman ist eine Erkundung der Netzwerke dieser Welt. Netzwerke, die unsere Gegenwart durchziehen und sie neu formulieren — vom menschlichen Körper bis zum World Wide Web. Pierre Ducrozet beschreibt in »Die Erfindung der Körper« mit Spannung die Herausforderungen der Moderne. Ein Thriller, zweifellos, und unglaublich nah an unserer Realität: Fantastisch und beängstigend.
Liv und ihr Bruder Zed leben in der abgelegenen ehemaligen Bergbaustadt Erdenbruch. Das dort früher abgebaute Asbest hatte den Tod vieler Einwohner zur Folge, auch die Eltern von Liv und Zed erlagen den Folgen der dadurch verursachten Erkrankungen. Der Ort gleicht inzwischen einer Geisterstadt und erinnert an eine Mischung aus Twin Peaks und dem Wilden Westen.
Liv ist Graffitikünstlerin und Gelegenheitsdelinquentin. Auf einem ihrer Streifzüge nach Nahrung und Brauchbarem bemerkt sie, wie die Museumsbeauftragte Sora in Erdenbruch ankommt, eine junge ehrgeizige Frau aus der Hauptstadt, die auf der Suche nach dem Werk eines Künstlers ist. Liv wird zu Soras Führerin, deren größter Wunsch es ist, den Künstler zu treffen, den sie so sehr verehrt. Der Auftrag zwingt die Geschwister dazu, ihr Leben in dieser trostlosen Stadt in Frage zu stellen. Eine wilde und intime Emanzipationsgeschichte, die wie ein Bahnhofsroman daherkommt.